16.01.2013 / 15:54 Uhr

The Butcher Brothers im Interview über ihren neuen Vampirfilm The Thompsons

The Butcher Brothers Interview

The Butcher Brothers (Mitchell Altieri und Phil Flores)

Im Dezember 2012 ist über Sunfilm Home Entertainment das Vampir-Sequel The Thompsons auf DVD, Blu-ray und als 3D Blu-ray erschienen. Zu diesem Anlass haben wir uns mit den beiden Regisseuren Mitchell Altieri und Phil Flores, die gemeinsam unter dem Namen The Butcher Brothers ihre Werke erschaffen, zusammengesetzt und sie ordentlich über den Streifen ausgequetscht.

Mitchell und Phil, vielen Dank, dass ihr euch Zeit für dieses Interview nehmt.

Zu allererst würden wir gerne wissen warum ihr euch „The Butcher Brothers“ nennt?

Wir machen gemeinsam Filme seit wir Teenager sind, deshalb können wir uns nun ohne Bedenken „Brüder“ nennen.

Nachdem wir ein paar normale und traditionelle Filme gemacht haben, spürten wir beide den Drang unsere dunklen Ideen in ein untypisches Horror-Drehbuch zu packen, daraus entstand „The Hamiltons“. Wir haben entschieden, dass ein Spitzname unsere neue Identität am besten reflektieren würde, so wurden „The Butcher Brothers“ geboren.

„The Thompsons“ ist das Sequel zu eurem preisgekrönten Vampirfilm „The Hamiltons“. Warum habt ihr euch dazu entschlossen einen weiteren Film über die blutsaugende Familie zu realisieren?

Wir haben die Charaktere aus „The Hamiltons“ immer geliebt, wollten jedoch nie ein Sequel machen, bis wir die Idee bekamen in England zu drehen. Der Gedanke unsere Charaktere von Amerika nach Europa reisen zu lassen, war der Funke, der das Feuer zur kompletten Story entzündete. Danach haben wir uns mit Cory Knauf zusammengesetzt und ein Drehbuch erstellt, welches zwar über den ursprünglich geplanten Rahmen der Familie hinausgeht, aber seinen Wurzeln trotzdem treu bleibt.

The Thompsons Szenenbild 6

In „The Thompsons“ habt ihr mit vielen Vampir-Klischees aufgeräumt. Sie haben keine Angst vor Tageslicht und können sterben wie ganz normale Menschen. Warum habt ihr die genreüblichen Vampir-Eigenschaften nicht beibehalten?

Wir mögen es Regeln zu brechen. Dafür sind wir bekannt, angefangen mit „The Hamiltons“ bis zu „The Violent Kind“. Als wir unsere Charaktere erschufen, haben wir alles, was wir über moderne Vampire wussten, ignoriert und sind zu den ursprünglichen Sagen zurückgekehrt. Im Endeffekt sind das alles nur von Hollywood erfundene Darstellungen die nichts mit der eigentlichen Entstehung der Vampire zu tun haben. In der Original-Sage können sie genauso im Sonnenschein sein, ihr Zustand gleicht mehr einer Krankheit.

In den letzten Jahren haben wir Vampire in allen möglichen Subgenres gesehen. Ihr habt uns nun ein wahres Familiendrama präsentiert, in dem es um Familienehre, Würde und Vererbung geht. Warum wolltet ihr diese Elemente mit Vampiren verbinden?

Vampire haben viele menschliche Züge und Eigenschaften, zum Beispiel beklagen sie sich über den Tod oder moralische Probleme. Für uns war es interessant diese Elemente in eine komplizierte Familiensituation zu bringen. Bereits in „The Hamiltons“ haben wir damit angefangen, nun haben wir nochmal einen draufgelegt indem wir Themen wie Sittenlehre, Abstammung, Stolz und Blutlinien als Gründe für die Zerstörung unserer Charaktere her nahmen.

Wie wir bereits gesagt haben, wollten wir unsere Vampire von einer Krankheit befallen zeigen. Letztendlich sollte es eine menschliche Geschichte werden, in der das Gefühl thematisiert wird, wie es ist jemand töten zu müssen um zu überleben und wie diese Bürde mit deiner Wahrnehmung über Leben und Tod einhergeht.

Keine Vampir-Story ist so schlimm wie das menschliche Versagen und ihre Verderbtheit.

The Thompsons Szenenbild 10

Es fällt schwer „The Thompsons“ einem eindeutigen Subgenre zuzuordnen. Es hat viele Elemente von Drama über Action bis zu Splatter, Romantik und natürlich Grusel. Was für eine Art von Film ist das?

Es ist eindeutig ein Butcher Brothers Film.

Unsere ersten paar Filme waren Dramen (Longcut) und Komödien (Lurking In Suburbia), diese Genres kommen in jedem Film vor den wir machen. Wir versuchen immer an die Grenze zu gehen, sodass man einen Horrorfilm als solchen genießen kann, jedoch auch einige gute Fragen zu beantworten hat.

Gibt es bereits konkrete Pläne für einen dritten Film über die Familie?

Es wäre toll, wenn wir die Reihe als Trilogie beenden könnten und es gibt auch bereits einige Ideen dazu. Wir müssten die Story und den Geist der ersten beiden Teile aufsaugen und dann alles auf den Kopf stellen. Dann hätten wir ein paar richtige Überraschungen für einen dritten Film.

The Thompsons Szenenbild 3

Kommen wir zu euch als Filmemacher. Was gefällt euch an Horrofilmen?

Uns fasziniert das enorme Wachstumspotenzial in dieser Sparte. Jeder Mensch hat Ängste, das ist der Grund weshalb Horrorfilme so vielseitig sind. Für uns wäre es wahnsinnig reizvoll neue Wege der Angst zu entdecken und diese Wege dann einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dadurch würde das komplette Genre wachsen. Wie jeder andere auch lieben wir Blut, nackte Mädchen und Rache. Doch das ist uns nicht genug, wir wollen einen neuen Raum für diese Elemente schaffen.

Welche Geschichte würdet ihr gerne verfilmen? Unabhängig von den Kosten.

Es wäre genial so einen großen Film wie „Prometheus“ oder „No Country For Old Men“ zu machen. Trotzdem, ohne jetzt gierig zu wirken: wir würden es lieben die Geschichten, die wir noch schreiben werden, zu verfilmen. Wir beide haben so viele Ideen, dass wir 25 Jahre ohne Pause drehen könnten.

Letzte Frage: Was würdet ihr machen wenn ihr „The Thompsons“ im echten Leben treffen würdet?

Wir würden mit einem Kanister kaltem Blut und einem Sixpack Bier zu ihrem Haus kommen, mit ihnen abhängen und dann vielleicht mit Darlene eine kleine Spritztour in dem Pick-Up Truck machen.

Vielen Dank für eure Zeit und das Interview!

Vielen Dank!