Das Spiel: Rache

Originaltitel:
Vengeful Games
Autor:
Jeff Menapace
Genre:
Horror / Terror
Umfang:
432 Seiten
Release:
Dezember 2016
Verlag:
Heyne Hardcore

Menapace hat uns Ende letzten Jahres den Auftakt zu seiner Horrortrilogie „Das Spiel“ geliefert, deren letzter Teil im Mai 2017 erscheinen wird. Im zweiten Teil wird wieder gemordet und gefoltert, den Überlebenden des ersten Teils gesellen sich neue Protagonisten und Bösewichte.

War der erste Teil noch eine klare Hommage an Filme wie „Freitag der 13te“, „Texas Chainsaw Massacre“ oder „Funny Games“, ist das Sequel komplexer. Weg von der Backwoodslasher-Umgebung am Crescent Lake, geht es nun in die Stadt. Der Aufbau bleibt ähnlich, die Protagonisten werden, diesmal aus Rache, im Alltag verfolgt und psychisch wie physisch gequält, bis es am Ende zum Showdown kommt.

Die noch vor wenigen Monaten Familie wähnt sich in Sicherheit, als mit einem Mal seltsame Dinge geschehen. Der Hund wird vergiftet, eine seltsame Frau freundet sich mit der Protagonistin an und denunziert diese plötzlich, ein Infiltrant sabotiert eine Präsentation des Protagonisten vor seinen wichtigsten Geschäftskunden. Mitunter kommt es auch zu Todesfällen, und dem Ehepaar graut es, dass die erneut in ein perverses Spiel eingebunden worden sind, als sie auch noch erfahren, dass der überlebende der beiden bösen Brüder ausgebrochen ist. Bloß sind seine Helfer dieses Mal deutlich gewitzter und brutaler als im Vorgängerroman.

Somit ist der Storyverlauf deutlich zackiger und blutiger als im Erstling. Auch die vielen Seitengeschichten wirken authentischer. Da ist die Beziehung des Ehemannes Patrick mit dem Vater seiner Ehefrau, welche in einer wirklich erfrischenden Episode dargestellt wird - um danach dem reinen Horror wieder Platz zu machen. Menapace schafft es hier durchaus, Abwechslung in seinen Roman zu bringen. Auch sind die Spieler interessanter gestaltet. Bei dem brachialen Finale scheiden sich die Geister der Leser, doch ist eines sicher: Wir sind alle gespannt darauf, wie es im dritten Teil weitergeht!

Nichtsdestotrotz könnten der Verlauf etwas knackiger und die Ideen etwas mutiger gestaltet sein. Es gibt nun mehr Höhepunkte und bessere Charaktere - der Autor hat hier einige negative Elemente seines Erstlings ausgebügelt. Dennoch lesen sich einige Passagen zäh, werden zu viele Klischees und entbehrliche Sätze eingebaut. Manche Nebencharaktere hätten entweder Feinschliff gebrauchen können oder weggelassen werden sollen.

Das Spiel ist auch in der zweiten Runde ein guter Thriller geworden, der an Horror- und Terrorelementen nicht spart. Keine perfekte, aber dennoch solide Unterhaltung wird hier geboten. Wer den ersten Teil mochte, erhält eine klare Leseempfehlung für diesen Nachfolger, der konsequent auf den Stärken des Erstlings aufbaut.