Der Reiz des Gewinnens und Verlierens: Warum gibt es so viele Filme rund um das Glücksspiel?
Das Glücksspiel nimmt eine große Rolle in Filmen und in der Popkultur ein. Unzählige Blockbuster nehmen das Genre auf und verarbeiten es in verschiedenen Formen. In den Filmen werden die Gebäude, die Menschen und die Atmosphäre der Spielbanken für die Zwecke der Filme genutzt. Ob vor Ort oder im Internet bei Leo Vegas, Glücksspiel ist ein gesellschaftlich relevantes Thema, das in vielen Werken abgebildet wird. Dazu gehören auch Filme, die immer ein Spiegelbild von Zeitgeist und Gesellschaft sind.
Aber wieso kneifen wir auch beim Film die Augen zusammen und beobachten atemlos, wenn ein Gambler am Tisch seine Einsätze macht? Wir schauen uns einmal genauer an, was am Thema Glücksspiel im Film so mitreißend ist.
Unvorhergesehene Wendungen und Spannung halten uns in Atem
Nichts ist im Film langweiliger, als wenn wir den Ausgang schon nach der Hälfte der Zeit erahnen können. Glücksspiel ist ein Sinnbild für Risiken und unvorhergesehene Veränderungen. Genau aus diesem Grund ist das Thema ideal für spannende Filme und aufregende Erzählungen. Oft wird der Reiz des Gewinnens und Verlierens auch subtil auf einer zweiten Ebene in den Film mit eingeflochten – z. B. über ein Liebesdrama.
Aus Zuschauersicht haben wir eine sehr bequeme Position. Wir sitzen bequem auf dem Sofa und schauen uns an, wie ein anderer seine Jetons auf den Tisch legt. Wenn er verliert, zeigen wir Empathie und fühlen mit. Gewinnt er, freuen wir uns und empfinden oft so etwas wie Neid. Am Ende können wir aber den Fernseher ausschalten und unser Kontostand hat sich nicht verändert.
Warum schauen wir uns zum Beispiel Dokumentationen über Reisen in ferne Länder an? Wir genießen es, über den Bildschirm dabei zu sein, ohne selbst Sonnenbrand auf Safari zu bekommen und uns gegen hunderte Moskitos zur Wehr zu setzen. Die Emotionen der Reise oder auch des Spiels am Tisch erleben wir aber trotzdem mit und das mögen wir Menschen.
Menschliche Empathie macht einen großen Teil der Begeisterung beim Film aus
Empathie ist eine grundlegende menschliche Fähigkeit, die es uns ermöglicht, Gefühle und Erfahrungen anderer Personen zu teilen und nachzuempfinden. Wenn wir uns neue Horrorfilme anschauen, leiden wir buchstäblich mit den Protagonisten und können kaum glauben, was wir da zu sehen bekommen. Natürlich spielt auch die Kunst des Filmes dabei eine Rolle.
Es gibt Filme, die einfach nicht „packend“ sind. Ob sie nun in einem Gruselkabinett oder in einer Spielbank stattfinden, hat dabei weniger Einfluss. Etwas mehr aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet, könnten Spiegelneuronen im menschlichen Gehirn eine Rolle spielen. Sie werden aktiviert, sobald wir einen Blick auf andere Menschen werfen. Auf gleiche Weise funktionieren diese Neuronen, wenn wir selbst eine Tätigkeit ausüben.
Nun ist Glücksspiel seit jeher eine Faszination für die Menschheit und mit vielerlei Empfindungen verbunden. Es wird geflucht, gejubelt, der Atem angehalten und buchstäblich mit den Hufen gescharrt. Durch die Funktionalität der Spiegelneuronen erleben wir diese Emotionen auch dann, wenn der (sympathische) Protagonist im Film alles auf Rot setzt und damit auf volles Risiko geht.
In Glücksspiel-Filmen sind auch Gauner nicht weit – das erhöht den Reiz
Auf Platz drei der beliebtesten Filmgenres sind Mystery, Krimi und Thriller zu finden. Wir lieben den Nervenkitzel, wenn sich auf der Leinwand scheinbar unglaubliche Szenen abspielen. Viele Filme über Spielbanken drehen sich thematisch nicht nur um das Spiel selbst, sondern um Themen wie Raub, Überfälle und mafiöse Strukturen. Und das erhöht die Spannung um ein Vielfaches.
Es ist nicht einfach nur der Nervenkitzel, wenn James Bond am Spieltisch einen Herzinfarkt bekommt und beinahe sein Leben lässt. Es sind auch die Strukturen rundherum, die uns atemlos in den Fernseher starren lassen. Interessanterweise passieren solche Dinge in offiziell zugelassenen Spielotheken nie, sie sind ein Teil der filmischen Freiheit.
In dunklen Hinterzimmern zu spielen ist natürlich ein ganz anderes Thema, das war und ist bis heute nicht erlaubt. Aber genau das fasziniert uns, da wir selbst nicht dabei sind und die Konsequenzen spüren müssen. Intrigen, spannende Geheimnisse, räuberische Handlungen – wo, wenn nicht in der Spielbank im Film, ist das möglich? Dort geht es schließlich um richtig viel Geld und da sind natürlich auch Ganoven nicht weit. Meist haben solche Filme eine Heldenfigur, mit der wir uns von Anfang an verbünden.
Unser Ziel während des Filmes ist es, die Gauner zur Strecke zu bringen und die Protagonisten aus brenzlichen Situationen zu retten. Wirklich aktiv etwas tun können wir nicht. Aber mit einer Schale Popcorn zitternd den Film verfolgen – das ist definitiv drin.
Glücksspiel im Film ist ein Dauerbrenner – seit vielen Jahren
Wir sehen also: Das Thema Glücksspiel hat es nicht umsonst in der Filmbranche zu so viel Beliebtheit geschafft. Der Reiz des Gewinnens und Verlierens und das Mitfiebern in packenden Situationen wird in kaum einem anderen Genre so gut transportiert – auch wenn man unterschwellig sicher schon vermutet, dass der Hauptcharakter glimpflich davonkommen wird.
Auch die Robin-Hood-Mentalität wird in solchen Filmen teilweise bedient: Wenn bei Ocean's Eleven die große Spielbank in Vegas ausgeraubt werden soll, dann fiebern wir sogar mit dem Gauner mit. Entscheidend ist für uns immer, dass wir eine Figur haben, mit der wir uns identifizieren. Und mal ehrlich: Im Film dürfen wir ruhig auch mal an der Seite des Bösewichts stehen, das merkt ja keiner. Immerhin sorgt die Crew rund um George Clooney ja auch dafür, dass endlich mal nicht die Bank gewinnen soll.