Review
Mit dem spannenden Mystery-Krimi Malignant stellt James Wan abermals unter Beweis, dass man ihm nicht vorwerfen kann, keine originellen Handlungen zu schreiben. Während der Film einen Anfangs glauben lässt, man dürfe einen Gruselfilm in der Manier von Wan’s 2010er Horror-Highlight Insidious erwarten, wird dann aber schnell klar, dass hier mehr dahinter steckt.
Der Zuschauer erlebt die Geschichte einer jungen Frau, die von ihrem Mann geschlagen und von ihrer Vergangenheit verfolgt wird. Als sie dann einen Schicksalsschlag erlebt und ihr Mann von einer scheinbar übernatürlichen Kreatur heftig zugerichtet wird, wendet sich ihr Leben in einen wahr gewordenen Albtraum. Denn plötzlich befindet sie sich mitten in einem Kriminalfall, den scheinbar nur sie mit ihren Visionen der Morde lösen kann.
Während der Zuschauer immer tiefer in das Leid der Hauptdarstellerin eingeführt wird und von der raffinierten Regiearbeit förmlich in das Geschehen gesaugt wird, beginnt James Wan auch seinen Genre-Mix. Denn in Malignant bleibt nichts wie es ist und damit Langeweile gar nicht erst aufkommen kann, reihen sich an Gruselszenen und blutigem Gemetzel auch der ein oder andere nicht zu übertriebene Lacher. Aber damit nicht genug; der Film wechselt seine Subgenres wie der Regenbogen seine Farben. Auch Actionfans, Hobby-Kriminologen und sogar Body Horror Fans (freut euch auf diesen genialen Twist!) werden ihre Freude haben.
Malignant ist zwar weniger explizit in seiner Gewaltdarstellung als Saw, weniger gruselig als Insidious und weniger Actionreich als Aquaman – aber in seiner Originalität ist er den früheren Werken seines Schöpfers um einiges Voraus. Für uns einer der besten Horrorfilme dieses Jahres!