Review
A.C.A.B. (All Cops are Bastards) ist ein Begriff aus dem britischen Raum, der oft von Hooligans, Ultras, Skinheads und anderen Subkulturen verwendet wird. Grundlegend steht er für den Hass gegen Polizisten und Gesetzeshüter und genau jene Gewalt und Hass wird hier aufgegriffen. Wir sehen die Bereitschaftspolizisten Cobra, Nero und Mazinga in kritischen Einsätzen gegen Demonstranten und Hooligans, egal ob nach Fußballspielen oder anderen Veranstaltungen. Unterbezahlt und ständig in der Unterzahl gegen die Demonstranten, fristen sie ein eher tristes Dasein, privat ebenso mit solchen Problemen kämpfend wie im Beruf.
Verwunderlich ist es daher nicht, das sie ihre Wut – gerade gegen Ausländer die ihr schönes Land verunreinigen – anders kanalisieren. Es wird zurück geprügelt und das mit aller Härte des „Gesetzes“. Und irgendwann verschwimmen diese Grenzen von Recht und Unrecht, irgendwann akkumulieren sich die Ereignisse und führen an einen Punkt an dem es kein Zurück mehr gibt. Am Ende dieses Trips steht der Neuling Adriano – ein junger Bereitschaftspolizist der noch an das Gute glaubt – und bereit ist alles auffliegen zu lassen.
A.C.A.B. – All Cops are Bastards ist ein Film mit unglaublicher Tiefe und Spannung. Ein Abbild der Realität in all seiner Härte und Kompromisslosigkeit. Diejenigen die einen unterhaltsamen Sonntagabendfilm erwarten, denen sei gesagt das einem hier nichts für gemütliche Zweisamkeit geboten wird. Ein Drama bei dem man sich ab und an auch selbst fragen sollte, auf welcher Seite man eigentlich steht oder stehen sollte.